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POTW 021

Brenda Holloway "When I'm gone" (TAMLA)

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MP3-File
Spieldauer: ca. 80 Sek.
Dateigrösse: ca. 240 KB


Auf dem Konzert der Funk Brothers wurde dieser 1965 von Smokey Robinson geschriebene Titel als ein "weniger bekannter" Motown-Song anmoderiert. In der Tat ist Brenda Holloway nicht unbedingt der erste Name, der einem im Zusammenhang mit der Detroiter Hit-Fabrik einfällt. Dabei galt sie während der etwa vier Jahre, die sie für das berühmte Label arbeitete, als eine der besten Stimmen. Und dank ihrer äußerst attraktiven Erscheinung, die sie mit spektakulärem Bühnen-Outfit noch extra zur Geltung brachte, stahl sie als Motowns "heißester Act" selbst den Supremes die Show. Ihre hautengen, goldfarbenen Pantsuits versetzten Männer wie Frauen im Publikum in helle Aufregung, wenngleich aus sehr unterschiedlichen Motiven...
Wahrscheinlich deswegen ist gerade die Version der Single mit dem Picture Cover am gefragtesten

Brenda Holloway wurde am 21. Juni 1946 in Atascadero/ Kalifornien geboren und wuchs in Los Angeles auf, wo sie auch heute wieder lebt. Neben der "typischen" Gesangsausbildung im Kirchenchor lernte sie, Violine und Chello zu spielen, was für junge schwarze Damen damals gewiß nicht an der Tagesordnung war. Auf der High School sang Brenda in einer Gruppe zusammen mit Walter und Wallace Scott, die später die Whispers gründeten. Es folgten einige Aufnahmen für lokale Labels, unter anderem zusammen mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Patrice, die dann für CAPITOL u.a. "Love and desire" und "Stolen hours" aufnahm, zwei respektierte Northern Soul Classics.
Als Berry Gordy 1964 die 18jährige mit einer Interpretation von Mary Wells' "My guy" erlebte, war er derart von ihrem Auftritt hingerissen, daß er sie sofort als ersten Act der Westküste für Motown unter Vertrag nahm. Gordy kümmerte sich intensiv um Brenda (anfänglich wohnte sie in Detroit bei seiner Schwester Gwen und den Eltern); seine Planungen sahen vor, sie nach Mary Wells zum nächsten Superstar aufzubauen. Allerdings erwies sich Brenda Holloway als Persönlichkeit mit eigenem Charakter, die nicht alle Anordnungen sofort widerspruchslos hinnahm und sie lehnte auch Gordys private Avancen ab mit der knappen Antwort: "Either I be your woman or I sing".
Ihre Debüt-Single "Every little bit hurts" wurde ein großer R&B-Hit und kletterte bis auf #12 der Pop-Charts. Der Titel, gleichzeitig Name des ersten (und einzigen) US-Albums, das ebenfalls 1964 erschien, wurde von der Spencer Davis Group und den Small Faces gecovert. Auch die Beatles waren sehr angetan und holten die Sängerin 1965 ins Vorprogramm ihrer USA-Tour. Ein weiterer großer Erfolg gelang 1967 mit "You've made me so very happy", geschrieben von Brenda selbst, Berry Gordy, ihrer Schwester Patrice und Frank Wilson (was für eine Kombination!). Auch das Cover dieses Songs von Blood, Sweat & Tears wurde ein Hit.
Brendas Ambitionen, selbst Songs zu schreiben und bei den Produktionen mitzuentscheiden, stießen bei Motown auf wenig Gegenliebe. Außerdem wurden andere Künstler, z.B. zunächst The Supremes und später auch Gladys Knight, entsprechend der Label-Politik, sich stets nur auf einen Super-Act zu konzentrieren, besser mit Songmaterial versorgt und stärker beworben, sodaß Brenda Holloway sich zunehmend ausgenutzt und aufs Abstellgleis geschoben fühlte und nach Ablauf des Kontraktes die von Berry Gordy gewünschte Verlängerung ausschlug und sich ins Privatleben zurückzog. Erst 1980 meldete sie sich mit einem Gospel-Album zurück.
Obwohl sie in den 60ern nicht in Großbritannien auftreten konnte, weil ihre Bühnendarbietung als "too daring for British audiences" eingeschätzt wurde, war und blieb Brenda Holloway in der Northern Soul Szene stets sehr geschätzt, was schließlich dazu führte, daß sie 1987 erstmals nach England reiste und für Ian Levine einige neue Songs einsang. Seit 1995 tritt sie auch wieder gelegentlich auf.

(source: Steve Huey, All Music Guide)

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