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POTW 025

Ann Sexton - "I still love you" (SEVENTY 7)

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MP3-File
Spieldauer: ca. 80 Sek.
Dateigrösse: ca. 240 KB


Wieder eines dieser Rätsel: warum nur schaffte es eine Sängerin mit so einer großartigen Stimme nicht, bekannter zu werden?
Ann Sexton (Sexton ist entweder ihr Mädchenname oder, worauf ich eher tippen würde, ein angenommener Künstlername) wurde am 5. Februar 1950 in Greenville/ South Carolina geboren. Natürlich kam auch sie bereits als Kind mit Gospel-Musik in Berührung. Sie heiratete jung und gemeinsam mit ihrem Mann Melvin Burton (auf einer Platte steht allerdings "Benton"), der u.a. später in Moses Dillards Band Saxofon spielte, wechselte sie vom Gospel ins weltliche Fach und wurde Clubsängerin.
Bei einem dieser Auftritte wurde sie 1971 eher zufällig von David Lee "entdeckt", einem Komponisten, der auch ein eigenes kleines Label, IMPEL Rec., betrieb. Für IMPEL nahm Ann Sexton Lees Komposition "You're letting me down" auf; die andere Seite der Single war "You've been gone too long". Lee suchte nach besseren Vertriebsmöglichkeiten und wendete sich deswegen an John Richbourg aus Nashville, der während der Rhythm&Blues-Ära zu den populärsten und einflußreichsten Radio-Discjockeys des Südens zählte. Richbourg hatte längere Zeit neben seinem Radio-Job für SOUND STAGE 7 gearbeitet, einen mit Titeln von Joe Simon und Ella Washington erfolgreichen R&B-Ableger des Country&Western-Labels MONUMENT. 1972 gründete "John R" sein eigenes Label, SEVENTY 7, auf dem die besagte Scheibe erneut veröffentlicht wurde (#104), und obwohl seinerzeit nicht als der Kracher empfunden, avancierte "You've been gone too long" in Englands Northern-Soul-Szene zu einem Hit und wurde bekanntlich inzwischen auch von einem deutschen Retro-Pop-Ensemble interpretiert.
Ann Sexton hatte anschließend weitere Sessions für SEVENTY 7 und 1973 erschien ihr erstes Album "Loving you, loving me". Allerdings erbrachte weder die Arbeit von Arrangeur Gene "Bowlegs" Miller aus Memphis (der zuvor Ann Peebles "entdeckt" hatte) noch ein kurzzeitiger Vertriebs-Deal mit BUDDAH den gewünschten Erfolg, sodaß Richbourg das Label schließlich einstellte.
Die zweite LP "In the beginning" erschien daher auch auf SOUND STAGE 7. Darauf sind mehrere gute Songs wie z.B. "I'm his wife, you're just a friend", "I want to be loved" oder "I had a fight with love" - eine großartige Midtempo-Nummer, von der es noch eine extrem seltene, geringfügig schnellere und mindestens genauso gute Version von Veda Brown gibt.
Nach sechs arbeitsreichen Jahren brach Ann Sextons Karriere allerdings an diesem Punkt ab; eine zur Veröffentlichung auf PRELUDE vorgesehene Single erschien nicht mehr.

Aufgrund der interessanten Ähnlichkeit (obwohl um einiges funkiger angelegt) mit "You've been gone…" wird "I still love you" seit den Tagen des Blackpool Mecca immer mal wieder hier und da gespielt, die Popularität der etablierten Nummer wird der Titel aber wohl nicht mehr erreichen. Die Erstpressung (gelbes Label) ist natürlich etwas teurer und liegt auch schon vereinzelt bei deutlich oberhalb 30 €, die spätere Pressung (rot-gelb-schwarzes Label) sollte hingegen leichter und günstiger zu bekommen sein.

Wer nicht solange suchen möchte, bis er die Original-LPs mal zu einem günstigen Preis bekommt, dem sei die Zusammenstellung "Love Trials" auf CHARLY Rec. (1987 / CRB 1143) empfohlen. Außerdem erschien in diesem Jahr eine CD-Anthologie - besser spät als nie...

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