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Big Maybelle - "Let me go" (PORT)

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MP3-File
Spieldauer: ca. 80 Sek.
Dateigrösse: ca. 240 KB


Glocken zur Weihnachtszeit! Allerdings doch eher in Moll, denn es ist kein fröhliches Lied, wie auch Big Maybelles Leben nicht nur erfreulich verlief. Tempo und Dramatik machen den Song (ihr einziger auf PORT, einem Doo-Wop-Label aus N.Y.) zu einem klassischen "Ender", Schlußpunkt eines achtstündigen Allnighters voller großer Songs - stimmungsvoll, soulful und verdammt ergreifend...
Maybelle Louise Smith wurde am ersten Maientag des Jahres 1924 in Jackson, Tennessee geboren. Mit zwölf Jahren trat sie bereits regelmäßig auf, als Mitglied der Sweethearts of Rhythm, einer All-Girl-Tourneeband. 1944 stand sie bei DECCA als Sängerin des Christine Chatman Orchestra erstmals im Studio, ihre ersten Solo-Aufnahmen sind von 1947 auf KING. Einige Jahre tourte sie mit Tiny Bradshaws Band, bevor 1952 bei einem Konzert mit Jimmy Witherspoon in Detroit (wieder einmal in der berühmten Flame Show Bar) Fred Mendelsohn von SAVOY Rec. ihr Talent erkannte und ihr zu einem Vertrag bei OKEH verhalf. Seitdem nannte sie sich Big Maybelle, eine damals für Jazz- und Bluessängerinnen typische Namenswahl, die sowohl auf die Körperfülle anspielte als natürlich auch das große Können betonen sollte. Big Maybelle war eine sehr selbstbewußte Entertainerin mit großer Bühnenpräsenz. Ihre erste OKEH-Single "Gabbin' Blues" erreichte #8 in den R&B-Charts, die weiteren Titel waren nicht mehr so erfolgreich, auch nicht "Whole lotta shakin' goin' on" (1955, arrangiert von Quincy Jones), mit dem Jerry Lee Lewis danach einen großen Hit hatte. Als 1956 der Vertrag nicht verlängert wurde, holte Fred Mendelsohn sie zu SAVOY und auch diesmal war die erste Single ein Hit: "Candy" stieg bis auf #11 R&B. Maybelle hatte neben Chuck Berry und Mahalia Jackson einen großen Auftritt in dem damals sehr populären Film "Jazz on a summer's day" (1959), sie wurde auf dem Newport Jazz Festival und bei unzähligen Shows in den berühmtesten Jazz Clubs gefeiert. Allerdings gelangen keine weiteren Chart-Hits, weder für BRUNSWICK noch für SCEPTER, PORT oder CHESS. "Quittin' time" auf ROJAC sollte in der Northern Szene bekannt sein (wie auch die Version der International Kansas City Playboys auf WHEELSVILLE), wenngleich "96 Tears" der erfolgreichere Track war und - als ihr einziger Pop-"Hit" - bis in die unteren Charts-Ränge (zufällig #96) gelangte.
Big Maybelles Gesangskarriere war überschattet von langjähriger Heroinabhängigkeit (mit dieser Droge hatten auch Billie Holiday und Etta James zu kämpfen). Nach Konzerten in England 1968 (mit einer Blues-Tour) trat sie nur noch sporadisch auf, am 23. Januar 1972 starb sie an einem Diabetis-Schock.

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