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POTW 037

Vernon Garrett - "Angel doll" (VENTURE)

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MP3-File
Spieldauer: ca. 80 Sek.
Dateigrösse: ca. 240 KB


Auch Vernon Garrett ist für Interessierte kein unbeschriebenes Blatt. Schließlich war er vor wenigen Jahren der Headliner beim Chicago Blues Festival vor 70.000 Zuschauern und hat im Laufe von mehr als 40 Jahren als Sänger schon einige hunderttausend Schallplatten verkauft – ohne allerdings dabei zu ganz großem Ruhm zu gelangen.
Geboren wurde er am 18. Januar 1933 in Omaha/ Nebraska. Als Jugendlicher sang er in lokalen Gospelgruppen und nach einer mehrjährigen Dienstzeit in der US Navy ging er nach L.A., wo er auf Anhieb den von Johnnie Otis geleiteten renommierten wöchentlichen Talentwettbewerb gewann (die Siegprämie betrug $ 25). Seine Vorstellung war so überzeugend, dass man ihm nahelegte, Profi zu werden. Er bekam kleinere Soloauftritte und schloß sich vorübergehend den Sliders an, die neben den Hollywood Flames u.a. zu den damals in L.A. populären Gruppen gehörten.
Zusammen mit seiner Frau traten sie als Vernon & Jewel in kleinen Jazzclubs auf und wurden so allmählich bekannter. Ihre erste Platte "You're going to be paid for the way you treated me" auf einem kleinen Indie-Label lief v.a. in San Francisco sehr gut und von dort war es ja nur ein kurzer Sprung nach Oakland, wo sie ein festes Engagement in Slim Jenkins' Club bekamen, damals eine Top-Adresse. Zusammen mit einem Gitarristen und einer weiteren Musikerin an der B3-Hammondorgel traten sie als Band auf (Vernon spielte Schlagzeug). Schließlich durften sie das Vorprogramm etablierter Show-Größen wie Bobby Bland oder Etta James bestreiten. Der folgerichtige nächste Schritt war ein Plattenvertrag bei KENT Records. An ihrem Stück "That's a rocking good way" von 1964 haben sich später mal Shakin' Stevens und Bonnie Tyler versucht, das Resultat war ziemlich grauselig. Im Gegensatz dazu ist Joe Cockers Cover von Vernons Solonummer "Running out" (1967) eher akzeptabel. Das Original sowie "If I could turn back the hands of time" sollten vom zweiten UK KENT Sampler "For Dancers Only" hinreichend bekannt sein.
Der frühe Krebstod seiner Frau warf Vernon Garrett vorübergehend aus der Bahn. Doch eines Tages, so berichtet er im Interview, erschien sie ihm als Vision, woraufhin er sein Leben wieder in den Griff bekam. Der Vertrag mit KENT war noch gültig und so fing er wieder an, Songs aufzunehmen. Nachdem der Vertrag dann ausgelaufen war, unternahm Vernon zunächst ein paar Freelance-Versuche bei kleineren Labels und landete dann bei ICA Records, das Al Bell, einem langjährigen Produzenten bei STAX, gehörte. "I'm at the crossroads I got a choice to make", veröffentlicht Ende 1978, wurde sein größter Hit, der es bis #33 in die R&B-Charts schaffte. 1986 verließ der Sänger die Westküste und zog nach Dallas, weil es in Texas mehr Auftrittsmöglichkeiten gab. Für ICHIBAN nahm er dort in sieben Jahren drei LPs auf. Das Label ermöglichte ihm Auftritte in der Schweiz, in Italien und in Japan. 1998 ging er nach L.A. zurück.

VENTURE Records wurde 1967 von MGM als Unter-Label für seine Soul Acts gegründet. Chef war William "Mickey" Stevenson, ein früherer A&R bei Motown. MGM brachte in der zweiten Hälfte der Sechziger eine ganze Reihe von Soul-Platten heraus, allerdings besaß niemand beim Label die nötige Erfahrung, um sie erfolgreich über die schwarzen Radio-Stationen zu vermarkten. Als dann 1968/69 beim Mutter-Label etliche Wechsel im höheren Management stattfanden, wurde VENTURE nach kurzer Laufzeit wieder eingestellt. Dave Rimmers Discographie weist 34 Veröffentlichungen aus, darunter drei Singles von Vernon Garrett (davon ein Duett mit Marie Franklin), "Angel doll" von 1969 war die dritte.

Zwar preisen einige Händler Qualität und Potential der Platte bereits mit ein und verlangen dann zwischen $ 60 und bis zu £ 50, jedoch ist sie anscheinend gar nicht so sehr bekannt und daher mit etwas Geduld und Suchen noch wesentlich günstiger zu bekommen.

sources:
Interview of Vernon Garrett for Southwest Blues Magazine in 1999 / soulcellar.co.uk


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